Neben dem Thema Mitarbeiter sind es vor allem die absehbaren und damit schlecht kalkulierbaren Teuerungen der meisten Waren, die Gastronomen und Hoteliers vor große Herausforderungen stellen. Gerade in den aktuell stattfindenden Verhandlungen für die Preise und Lieferbedingungen von Basiszutaten, Strom und mehr werden seitens vieler Zulieferer Werte genannt, die ein Vielfaches über denen vergleichbarer Saisonen liegen.

Den Preis bestimmt der Markt
Um unterm Strich weiterhin ein positives Ergebnis zu erhalten, schlagen viele Unternehmer diese Teuerungen direkt auf die Preise ihres Angebots auf. Allerdings sind die Zielgruppen und Herkunftsmärkte ebenfalls Opfer der Teuerungen. Dazu kommt, dass die Liquidität und damit das Urlaubsbudget durch die Corona-Jahre und deren Begleiterscheinungen wie Kurzarbeit etc. ebenso gelitten hat. Bei den Zielgruppen bleibt damit weniger Geld für den Urlaub übrig. Dies hat schon im Sommer zu einem Abwandern von Stammgästen in günstigere Unterkünfte oder zu den gleichen Buchungen mit weniger Aufenthaltstagen geführt. Damit steigen die variablen Kosten für den Betrieb – vom höheren Marketingaufwand bis zur Bettwäsche.
Nach unseren Recherchen sind Betriebe im Luxussegment derzeit noch außen vor. Hauptsächlich trifft der oben beschriebene Trend Ferienhotels mit vier Sternen oder weniger.
Vor diesem Hintergrund ist es wenig ratsam, die Teuerungen rein durch Steigerungen im Zimmer- oder Essenspreis zu kompensieren. Erste Beispiele zeigen, dass der Markt dies nicht gutheißt.
Die Teuerung als Chance
Nachdem das Thema zum medialen Dauerbrenner geworden ist, gilt es, die sich bietenden Chancen zu erkennen und gezielt zu nutzen – immer mit dem Ziel der nachhaltigen Rentabilität des Unternehmens.

Produkte und Arbeitsabläufe neu gedacht. Alles wird teurer, und zwar für jeden. Diese Tatsache bringt den konkreten Vorteil, am Angebot schrauben und Änderungen barrierefrei einführen zu können. Beispiele für Optimierungsmaßnahmen im Hotelalltag sind:
- Das Frühstück von der Etagere anstelle des klassischen Frühstücksbuffets.
- Menüwahl schon beim Frühstück.
- Die Salatschüssel oder die Vorspeise am Tisch ersetzen entsprechende Buffets.
- Komplette Zimmerreinigung nur mehr alle zwei bis drei Tage, dazwischen reicht der Müll-Check.
- Wiederbefüllbare Einheiten anstelle von Einwegverpackungen, besonders im Bad, in der Reinigung und im Büro.
- „Wellness on demand“: Die Sauna wird untertags erst dann eingeschaltet, wenn ein Gast danach fragt.
Diese und viele weitere auf den jeweiligen Betrieb abgestimmte Maßnahmen helfen dem Unternehmer, Geld auf unterschiedlichen Ebenen zu sparen, ohne dass die Qualität und der Service am Gast massiv leiden.
Rechtzeitig und sorgfältig planen. Gerade in unüberschaubaren Zeiten empfiehlt es sich, in der Budgetplanung und auch im Soll-Ist-Vergleich noch eine Stufe tiefer zu gehen:
- Die Wirtschaftlichkeitsberechnung im „Break-Even“-Ansatz gibt klare Information über den Mindestpreis bei Mindestauslastung. Damit wissen Gastronomen und Hoteliers rechtzeitig, wie hoch der Zimmerpreis oder der Umsatz pro Sitzplatz sein muss, um auch unter Berücksichtigung der teureren Einkaufspreise profitabel zu wirtschaften.
- Eine monatliche Detailplanung ist gut – aber spiegelt diese auch den Geldfluss und damit die Liquidität in Ihrem Unternehmen wider? Die Erfahrung zeigt, dass Rechnungen bei der Arbeit mit bestimmten Gastsegmenten speziell im B2B-Bereich (Reiseveranstalter, Wholeseller, Gruppen, Firmen) erst Wochen nach der Leistungserbringung bezahlt werden. Berücksichtigen Sie diese Verzögerungen in einer detaillierten Liquiditätsplanung!
- Eine tiefergehende Planung macht auch vor den finanziellen Rahmenbedingungen nicht halt. Lassen Sie die Konditionen von unabhängigen Spezialisten überprüfen und sich in diesem Prozess auch über die kommenden Entwicklungen im Kapitalmarkt informieren. Eine Neuverhandlung oder Absicherung der Konditionen zur rechten Zeit kann empfindliche Mehrkosten vermeiden.
- Prämien und andere mitarbeiterbindende Maßnahmen werden von Anfang an geplant, kommuniziert und in Summe im entsprechenden Monat in Ihrer Planung verankert. Damit gibt es am Ende der Saison keine bösen Überraschungen.
- Der richtige Spezialist für die richtige Aufgabenstellung spart nicht nur langwierige Auseinandersetzungen mit nicht geläufigen Themen und damit Zeit, sondern im Regelfall auch Geld. Die Auswahl der Spezialisten richtet sich nach den individuellen Gegebenheiten. Aufgrund der Komplexität und der Fülle der Herausforderungen, vor denen die Branche aktuell steht, empfehlen wir, neben den „Klassikern“ wie Steuerberatung entsprechende Fachleute aus Finanzierung, Mitarbeiter-Management und Energieberatung mit an Bord zu holen.

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